Haack Weltatlas-Online


Infoblatt Grand Canyon


Geologie, Entstehung

(Die frühere Google Maps Anwendung benötigte zur Ausführung veraltete Technik, die von den meisten Browsern nicht mehr unterstützt wird. Deshalb wurde die Anwendung entfernt. Wir danken für Ihr Verständnis.)



Grand Canyon (Leicht)

Der Grand Canyon im Nordwesten von Arizona gehört zu den spektakulärsten Landschaften der Erde. Ein 350 km langer, über 1,5 km tiefer Einschnitt mit eindrucksvollen Felsgebilden und vielen fast senkrechten Schluchten zerschneidet das Colorado-Plateau. Die Ränder des Canyons liegen 2.133 m (südlicher Rand) bzw. 2.430 m (nördlicher Rand) über NN, der Colorado selbst fließt etwa 1.700 m tiefer.


Geologische Verhältnisse



Geologisches Profil des Grand Canyon (Blickrichtung OSO - WNW) (Klett)

Bereits beim ersten Blick lassen sich zwei unterschiedliche Teile des Canyons erkennen: in der Tiefe des inneren Canyons aus dunklem Gestein, meist Gneise und kristalline Schiefer aus der Erdfrühzeit, darüber lagern mächtige Sedimentgesteine (äußerer Canyon) verschiedenen Alters (Kambrium bis Karbon) und unterschiedlicher Farbe und Struktur. Die Oberkante wird von über 200 m mächtigen Kalksteinschichten aus dem Perm gebildet. Auffallend ist die fast ungestörte horizontale bzw. nur schwach geneigte Lagerung dieser Sedimentpakete.


Entstehung des Canyons



Colorado und Grand Canyon schematisch

Zwei unterschiedliche Prozesse waren für die Entstehung des Canyons verantwortlich: die Heraushebung des sog. Colorado-Plateaus im Erdmittelalter und in der Erdneuzeit (besonders im Tertiär) sowie die Erosionskraft des Colorado.
Seit dem Entstehen des Colorado hat sich das Gebiet des heutigen Colorado-Plateaus gehoben. So war der Colorado gezwungen, sich nach und nach durch die verschiedenartigen jüngeren und älteren Sedimentschichten bis in das Grundgebirge hindurch einzuschneiden.
Der Colorado entspringt in den Rocky Mountains in 3.000 m Höhe, hat ein starkes Gefälle (600 m innerhalb des Nationalparks) und damit eine hohe Erosionskraft. Besonders hohe Erosionsleistungen wurden während der pleistozänen Kaltzeiten und in den letzten 1,5 Mio. Jahren in Zeiten erhöhter Wasserführung, z. B. nach Schneeschmelzen, ausgelöst. In diesen Phasen führte der Fluss täglich ca. 500.000 t Geröll, Steine und Schlamm mit sich. Mit diesen "Erosionswaffen" arbeitete er sich in die Tiefe. Da die einzelnen Sedimentgesteine verschieden hart sind, konnten sie der Flusserosion auch unterschiedlich widerstehen. Dadurch kam es zu den treppenartigen Abstufungen der Hänge, die typisch für alle Canyonlandschaften sind: Die senkrechten Wände bestehen aus härterem, die schrägeren Abstufungen aus weichem Gestein.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Norbert von der Ruhren
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2012
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 25.05.2012